Pflastersteine sind belastbar, langlebig und pflegeleicht. Doch über die Jahre setzen sich daran hartnäckige Beläge fest. In den Fugen sprießt das Unkraut. Algen, Flechten und Moose bilden eine grüne, glitschige Schicht auf der Oberfläche, die Unfälle begünstigt. Höchste Zeit, das Pflaster zu reinigen.
Wie Leser dabei vorgehen, erfahren sie im neuen Bezirks-Journal-Beitrag.
Der einfachste Weg, Pflastersteine zu reinigen
Zu welchen Mitteln Hobbygärtner greifen, um ihre Pflaster zu reinigen, hängt maßgeblich vom Material der Pflastersteine und der Art des Schmutzes ab. Je nach Größe der Fläche und Verschmutzungsgrad dauert die Arbeit mehrere Stunden. Wuchert das Unkraut aus den Fugen, bringt das Hauseigentümer oft zum Verzweifeln – denn auch Hochdruckreiniger und Fugenkratzer kommen nur schwer dagegen an.
Professionelle Steinreiniger übernehmen die Pflasteraufbereitung. Sie beseitigen Beläge und Unkraut mit speziellen Aufbereitungsanlagen. Den Druck und die Wassertemperatur passen sie dem Material an. Das Gerät saugt das Wasser und das gelöste Fugenmaterial ab, während sie das Pflaster reinigen.
Nach dem Spülen mit klarem Wasser tragen die Steinreiniger eine Desinfektionsschicht auf. Diese beugt einem erneuten Befall mit Algen, Sporen und Flechten vor. Eine zusätzliche Imprägnierschicht mit Lotuseffekt hindert Feuchtigkeit daran, in den Stein einzudringen. Abschließend verfugen die Mitarbeiter die Pflastersteine mit Splitt oder Fugenmörtel. Im Vergleich zu herkömmlichem Fugensand mindern diese Materialien den Unkrautwuchs deutlich.
Pflaster reinigen – Schritt für Schritt erklärt
Um das Pflaster zu reinigen, empfehlen sich mehrere Schritte, die Garten- und Hausbesitzer nacheinander durchführen sollten:
1. Losen Schmutz entfernen, um das Pflaster zu reinigen
Eine regelmäßige Grundreinigung lässt hartnäckige Beläge auf dem Pflaster gar nicht erst entstehen. Dazu gehört es, Gehwege mit einem Straßen- oder Reisstrohbesen abzufegen. Um Laub und Pflanzenreste zu entfernen, eignet sich ein breitflächiger Laubbesen aus Kunststoff.
Ein Laubbläser befreit den Boden von Herbstlaub und losem Schmutz. Er eignet sich vorrangig für größere Flächen. Laubsauger mit integriertem Häcksler zerkleinern das Material sofort. Das erleichtert die Kompostierung. Jedoch belasten Laubsauger und Laubbläser laut Umweltbundesamt die Umwelt und die Gesundheit. Der Einsatz sollte wohlüberlegt sein.
2. Unkraut zwischen den Steinen entfernen
Eine Fugenbürste befreit schmale Ritzen von Moos und Unkraut. Ausgestattet mit starren Metallborsten und einem scharfen Messer kratzen Nutzer damit hartnäckige Ablagerungen aus den Fugen. Dank des langen Stiels ermöglichen sie den rückenschonenden Einsatz. Neben mechanischen Varianten gibt es elektrische Fugenbürsten zum unkomplizierten Bearbeiten größerer Flächen. Beide Geräte sind eine umweltfreundliche Alternative zum Einsatz chemischer Mittel.
Hinweis: Herbizide auf versiegelten und befestigten Flächen anzuwenden, ist verboten. Die frei verkäuflichen Unkrautvernichter wirken sich verheerend auf die Umwelt sowie auf die Gesundheit von Menschen und Tieren aus. Greifen Gartenbesitzer dennoch darauf zurück, um der Unkrautplage ein Ende zu setzen, droht ein hohes Bußgeld. |
Unkraut vernichten zudem Thermoflammgeräte. Erhältlich sind Varianten mit Gaskartusche, die die Pflanzen mit einer Flammtemperatur von 1.200 °C abflammen. Optional bieten sich Geräte mit Elektrobetrieb an, die einen Hitzestrahl mit einer Temperatur von 650 °C erzeugen. Die Reste lassen sich mit dem Besen zusammenfegen.
Die Wildkräuter verenden jedoch nur oberflächlich, sodass das Unkraut schnell wieder nachwächst. Eine kostengünstige Alternative ist der Einsatz von Heißwasser. Da es tiefer ins Erdreich eindringt, wächst das Unkraut langsamer nach.
3. Beläge von den Pflastersteinen entfernen
Im Handel gibt es eine breite Auswahl an speziellen Präparaten zum Reinigen von Pflaster aus Beton oder Naturstein. Mit diesen entfernen Nutzer:
- Schmutzbeläge
- Algen, Flechten und Pilze
- Moos und Grünbelag
- Gummiabrieb und Reifenspuren
- Witterungsrückstände
- Öl- und Schmierspuren
Für die Grundreinigung mischen Anwender das Konzentrat mit Wasser und bringen es mit der Gießkanne auf. Nach einer mehrstündigen Einwirkzeit spülen Nutzer die Fläche mit dem Gartenschlauch ab. Um die Umwelt nicht zu belasten, empfehlen sich biologisch abbaubare Produkte.
Bei robusten Oberflächen ist denkbar, einen wassersparenden Hochdruckreiniger zusammen mit speziellen Reinigungspräparaten einzusetzen. Nutzer sollten mit geringem Druck arbeiten, da der Schmutz aus den Fugen in alle Richtungen spritzt und die Gefahr besteht, die empfindliche Oberfläche von Betonsteinen zu beschädigen.
Um das Pflaster zu reinigen, bieten sich verschiedene Aufsätze für den Hochdruckreiniger an. Ein haubenförmiger Flächenreiniger reinigt den Boden schonend und verhindert Schmutzspritzer. Um die Reinigungskraft zu erhöhen, empfiehlt sich eine Dreckfräse. Die Rotorbürste erzeugt einen schmalen Punktstrahl, der hartnäckige Beläge gezielt beseitigt.
Tipp: Unkraut in Pflastersteinen vorbeugen
Unkraut vergeht nicht und das im wahrsten Sinne des Wortes. Kaum eine Methode hilft, die Wildkräuter dauerhaft auszumerzen. Das gilt selbst für den Einsatz verbotener Herbizide. Befindet sich zwischen den Pflastersteinen Fugensand, hilft es, diese regelmäßig:
- mit der Fugenbürste auszukratzen,
- mit dem Thermoflammgerät abzuflammen
- mit Heißwasser zu behandeln
Um Unkraut dauerhaft zu vermeiden, sollten Haus- und Gartenbesitzer die Fugen komplett reinigen und von Sand befreien. Im Anschluss versiegeln sie mit Fugenmörtel die Spalten, kehren das sandige Material in die Ritzen und wässern danach die Fläche. Der Mörtel bindet selbst ab und bildet eine wirkungsvolle Schutzschicht.
Fazit
Um das Pflaster zu reinigen, beseitigen Haus- und Gartenbesitzer zunächst Schmutz, Laub und Pflanzenreste mit dem Besen. Im Anschluss kratzen sie Moos und Unkraut aus den Pflastersteinfugen oder flammen die Wildkräuter ab. Liegen die Steine frei, folgt die Intensivreinigung mit einem Spezialreiniger. Ein Hochdruckreiniger mit einem Flächenaufsatz oder einer Schmutzfräse intensiviert das Ergebnis. Damit der Gehweg lange Zeit wie neu aussieht, empfiehlt sich eine professionelle Reinigung vom Steinreiniger, der die Fläche imprägniert und anschließend die Ritzen mit Fugenmörtel versiegelt, um Unkraut und Schmutz wirkungsvoll zu begegnen.