Brandschutz im Einfamilienhaus – Vorschriften und Tipps

Rauchmelder gehören zum Brandschutz im Einfamilienhaus. Foto: ©maho / stock adobe

Pro Jahr sterben in Deutschland etwa 600 Menschen infolge eines Hausbrands. Ursachen dafür sind überwiegend fehlerhafte elektrische Geräte und unachtsames Verhalten. Umso wichtiger ist es, Vorkehrungen für den Brandschutz im Einfamilienhaus zu treffen.

Rechtliche Grundlagen und Vorschriften

Für frei stehende Wohnhäuser der Gebäudeklasse 1 gibt es in den meisten Bundesländern keine besonderen Vorgaben. Andere sehen zumindest ein feuerhemmendes Kellergeschoss als Grundlage für den Brandschutz im Einfamilienhaus vor (nachzulesen in der jeweiligen Landesbauordnung).

Für einen soliden Brandschutz eignen sich schwer entflammbare Materialien. Eine harte Bedachung ist einem Strohdach oder einer Eindeckung mit Asphaltschindeln vorzuziehen. Besteht das Dach dennoch aus leicht brennbaren Materialien, müssen Bauherren einen Mindestabstand zum Nachbarhaus oder zur Grundstücksgrenze von wenigstens 12 Metern einberechnen. Bei Außenwänden aus normal entflammbaren Baustoffen gelten 5 Meter Abstand.

Flucht- und Rettungswege sind obligatorisch. Sie gewährleisten eine reibungslose Rettung im Notfall. Dabei sollten Hausbauer eine ausreichende Zufahrtsbreite zum Grundstück sicherstellen und darauf achten, dass die Einfahrt stets frei bleibt.

Für nicht frei stehende Einfamilienhäuser der Gebäudeklasse 2 mit maximal zwei Geschossen gelten strengere Vorgaben. Decken und tragende Wände müssen aus feuerhemmenden Materialien bestehen. Für die Gebäudetrennwände kommen ausschließlich feuerfeste Baustoffe in Betracht.

Rauchwarnmelder und Feuerlöscher

Manche beim Hausbau verwendeten Materialien setzen bei einem Brand hochgiftige Gase frei. Rauchwarnmelder schützen vor einer schweren Kohlendioxid- oder Kohlenmonoxidvergiftung. Diese sind in allen Bundesländern Pflicht.

Schon eine kleine Menge Rauch reicht aus, um das Frühwarnsystem auszulösen. Weil der Geruchssinn im Tiefschlaf „schläft“, nehmen Betroffene den Geruch nicht wahr. Durch die Sirene schrecken sie hoch. Sie haben genug Zeit, sich in Sicherheit zu bringen oder einen kleinen Brand selbst zu löschen.

Zum Einsatz kommen Rauchmelder in diesen Räumen:

  • Flure und Zimmer, die als Fluchtwege dienen,
  • Zimmer, in denen Menschen schlafen,
  • Zimmer, in denen sich Personen längere Zeit aufhalten.

Da Rauchwarnmelder durch Wasserdampf Fehlalarme auslösen können, eignen sie sich nicht für die Küche. Hier kommen Hitzemelder und Herdwächter in Betracht. Damit die Sensoren schnell ausschlagen, sieht DIN 14676 vor, dass sich die Rauchmelder in einem Abstand von 50 cm zur Wand befinden. Nutzer befestigen sie an der Decke in der Mitte des Raumes.

Tipp: Um ein Feuer zu löschen, eignen sich kleine Feuerlöscher und Feuerlöschsprays, die Bewohner an einer gut erreichbaren Stelle aufbewahren. Nutzer sollten sich bereits beim Kauf mit der Handhabung vertraut machen, um im Ernstfall schnell reagieren zu können.

Brandschutz bei Bau- und Renovierungsarbeiten

Brandschutztechnische Vorkehrungen gewährleisten die Sicherheit der Arbeiter in jeder Phase des Bauvorhabens.Rechtlich verankert sind diese:

  • im Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG),
  • in der Baustellenverordnung (BaustellV),
  • in der Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV),
  • in den Landesgesetzen.

Sind mehrere Gewerke auf einer Baustelle tätig, überwacht ein Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator die Einhaltung der Brandschutzverordnungen. Das kann der Bauherr selbst sein. Folgende Maßnahmen minimieren das Brandrisiko:

  • Rettungs- und Fluchtwege kennzeichnen und freihalten, Notfallplan aufstellen,
  • Bildung von Brandabschnitten,
  • regelmäßige Überprüfung der Brandmelder, Feuerlöscher, Löschwasserrückhaltung und Rauchabzüge,
  • sichere Lagerung brennbarer Materialien,
  • Ausloten von Gefahrenquellen bei Arbeiten mit dem Feuer und bei Funkenbildung,
  • tägliche Beseitigung brennbarer Verpackungen und
  • wöchentliches Aufräumen der Baustelle.

Tipp: ATC Security hilft Bauherren dabei, den Brandschutz und die Sicherheit des Gebäudes zu gewährleisten. Dazu installieren sie ein Alarm- und Meldesystem, das im Notfall die Feuerwehr benachrichtigt.

Präventive Maßnahmen im Alltag

Für den Brandschutz im Einfamilienhaus kommen diese Maßnahmen in Betracht:

  • Installation von Rauchmeldern und Bereitstellen von Feuerlöschsprays oder Feuerlöschern.
  • Regelmäßiges Überprüfen der Elektrogeräte auf Defekte und auf schadhafte Kabel.
  • Überlastung der Mehrfachsteckdosen vermeiden, damit diese nicht überhitzen.
  • Herdplatten nicht unbeaufsichtigt lassen. Brennbare Materialien vom Kochfeld fernhalten. Einen Fettbrand nie mit Wasser, sondern mit dem Feuerlöscher löschen.
  • Heizgeräte mit ausreichend Abstand zu brennbaren Materialien aufstellen.
  • Kerzen nie unbeaufsichtigt brennen lassen.
  • Fluchtwege freihalten und den Haustürschlüssel immer in der Nähe der Tür aufbewahren, um im Ernstfall das Haus schnell verlassen zu können.
  • Farben, Benzin und andere leicht entzündliche Chemikalien sicher lagern.

Verhalten im Brandfall

Im Brandfall kommt es darauf an, Ruhe zu bewahren und möglichst besonnen zu regieren. Wird das Feuer frühzeitig entdeckt und erscheint die Gefahr gering, können Betroffene versuchen, den Brand selbst zu löschen.

Ist es bereits zu spät, zunächst alle gefährdeten Personen warnen. Den Brandort zügig über den Fluchtweg verlassen. Türen und Fenster möglichst schließen, um zu verhindern, dass sich das Feuer schnell ausbreitet. Bei starkem Rauch über den Boden kriechen.

Die Feuerwehr des Bezirks unter der bundesweiten Notrufnummer 112 kontaktieren. Auf die Anweisungen des Mitarbeiters achten und an einem sicheren Ort auf die Einsatzkräfte warten.

Besondere Tipps für Familien und Kinder

Eltern sollten ihre Kinder frühzeitig über die Gefahren von Feuer und Rauch aufklären. Streichhölzer und Feuerzeuge gehören nicht in Kinderhände. Schlösser verhindern, dass sich der Nachwuchs selbst bedient. Kindersicherungen für Herd und Steckdosen schützen vor Gefahren. Zudem sollten sich Kinder nicht allein in der Küche aufhalten. Feuerlöscher und Rauchmelder gehören zu den wichtigsten Schutzmaßnahmen.

Um die Familie vorzubereiten, empfehlen sich spielerische Übungen zum Brandschutz im Einfamilienhaus. Eltern sollten den Kindern beibringen, was zu tun ist, wenn der Rauchmelder warnt oder sie ein Feuer verursachen. Dazu gehört das Benachrichtigen eines Erwachsenen oder das Wählen des Notrufs.

Fazit

Um einen schlimmen Brand zu verhindern, sollten Hausbesitzer aufmerksam sein und mögliche Gefahrenquellen frühzeitig identifizieren. Rauchmelder und Feuerlöscher können im Ernstfall Leben retten. Ist es zu spät für einen eigenen Löschversuch, sollten sich Bewohner in Sicherheit bringen und die Feuerwehr alarmieren.

Verfasst von hajo