Immobilienverkauf mit oder ohne Makler – was sind die Vor- und Nachteile?

Immobilienverkauf mit oder ohne Makler? Das ist hier die Frage. Foto: © Pormezz / stock adobe

Ein Immobilienverkauf hängt mit viel Geld zusammen. Er braucht viel Vorbereitung und Fachkenntnisse. Deshalb entscheiden sich viele Haus- oder Wohnungseigentümer, einen Experten zurate zu ziehen.

Jedoch kann dieser Entschluss neben Vorteilen auch Stress mit sich bringen. Ob ein Immobilienverkauf mit oder ohne Makler sinnvoller ist, klärt ein Blick auf die Vor- und Nachteile beider Varianten.

Mit oder ohne Makler verkaufen?

Ob ein Immobilienverkauf mit oder ohne Makler einfacher und schneller von statten geht, hängt von den Erfahrungen der Verkäufer ab. Ebenso nimmt die Lage der Immobilie darauf Einfluss.

Insbesondere in berüchtigten Gegenden wie dem Bahnhofsviertel in Frankfurt fällt es schwer, Käufer zu finden. Jedoch verrät Serdar Yildirim, Inhaber von Dornbusch Immobilien: „Abgesehen von den ein, zwei einschlägigen Straßen ist das Bahnhofsviertel hip“.

Das zeigt: Ein Experte erleichtert mit seinem Fachwissen vermeintlich schwierige Hausverkäufe.

Immobilienverkauf mit Makler – die Vorteile

Ein erfahrener Makler erhöht die Chancen, einen Käufer für die eigene Immobilie zu finden. Er kennt den Markt vor Ort und weiß, worauf Kaufinteressenten achten. Neben der rechtlichen Sicherheit gibt er seinen Kunden Tipps, wie sie ihr Objekt richtig vermarkten. Ein erfahrener und professioneller Immobilienmakler weiß, welche Käuferzielgruppe zu welchem Viertel passt. Somit formuliert er das Exposé in einem Ton, der diese gezielt anspricht.

Ein Makler spart den Eigentümern auch mit anderen Mitteln Zeit:

  • Er erleichtert dank eines großen Netzwerks die Suche nach Käufern,
  • organisiert die Haus- oder Wohnungsbesichtigungen,
  • trifft eine Vorauswahl der Käufer,
  • führt die Verkaufsverhandlungen.

Immobilienverkauf mit Makler – die Nachteile

Wie bei vielen freien Berufen ist die Bezeichnung „Immobilienmakler“ nicht geschützt. Menschen, die sich selbst so bezeichnen, besitzen nicht zwingend die nötigen Qualifikationen.

Ein Grund, warum das Vertrauen junger Leute in den Beruf schwächelt. Ein Beweis für den Vertrauensmangel ist diese YouGov-Umfrage. Rund 55 Prozent der Befragten sprechen Immobilienmaklern darin ihr Vertrauen ab.

Ihre Einschätzung erklärt sich durch die mangelnde Transparenz, mit der manche Makler arbeiten. Nicht jeder legt offen, was er warum macht – und wieviel die Arbeit den Kunden kostet. Heißt: Die Kosten können aufgrund der Maklerprovision vergleichsweise hoch ausfallen und können deshalb der Gewinn beim Verkauf einer Immobilie teils erheblich schmälern.

Immobilienverkauf ohne Makler – die Vorteile

Wer es sich zutraut, ein Haus auf eigene Faust zu verkaufen, spart Geld. Die Maklerprovision entfällt. Dadurch bleibt mehr vom Verkaufserlös übrig. Neben der gesparten Provision bietet der Hausverkauf ohne Makler mehr Flexibilität. Die Verkäufer …

  • vermarkten ihre Immobilie, wie sie es für richtig halten,
  • legen ihren Wunschpreis fest,
  • gestalten Hausbesichtigungen nach eigenem Gutdünken,
  • wählen potenzielle Käufer nach den Gesichtspunkten aus, die ihnen wichtig sind,
  • führen die Verkaufsverhandlungen nach eigenem Ermessen.

Ob sie den Immobilienverkauf mit oder ohne Makler durchführen, entscheidet ein Blick auf den Aufwand. Die Vorbereitungen kosten Zeit und oft Nerven. Eine Hausbesichtigung zu planen erfordert zudem Organisationstalent.

Achtung: Wer den Immobilienmarkt vor Ort nicht kennt, riskiert Schwierigkeiten. Zu hohe Preisvorstellungen verschrecken potenzielle Käufer, ein Unter-Wert-Verkauf bedeutet dagegen finanzielle Einbußen.

Immobilienverkauf ohne Makler – die Nachteile

Bei einem erfahrenen Immobilienmakler sehen die Vorbereitungen des Hausverkaufs unkompliziert aus. Für Laien bedeuten sie jedoch einen hohen Arbeitsaufwand. Sie müssen sich über den Wert ihrer Immobilie informieren sowie …

  • aussagekräftige Fotos anfertigen,
  • ein ansprechendes Exposé schreiben,
  • wichtige Unterlagen für den Hausverkauf besorgen,
  • das Haus für eine Besichtigung vorbereiten,
  • Hausbesichtigungen planen und durchführen.

Mangelndes Fachwissen erschwert ihnen diese Aufgaben. Insbesondere bei einer falschen Preisfindung drohen finanzielle Verluste.

Ein weiteres Problem: Privatpersonen fehlt der Zugang zu den Netzwerken, die Immobilienmakler nutzen. Das schränkt den Kreis potenzieller Käufer ein.

Die Schwierigkeiten, die beim Verkaufen eines Hauses auf sie zukommen, können die Verkäufer psychisch belasten. Auch bei der Auswahl der Käufer und den Verhandlungen droht Stress.

Wann ist ein Makler sinnvoll – und wann nicht?

Klappt der Immobilienverkauf mit oder ohne Makler reibungsloser? Die Antwort darauf hängt von der persönlichen Situation ab.

Wenig Zeit und Fachwissen sprechen dafür, die Hilfe eines Immobilienmaklers in Anspruch zu nehmen. Kennt sich der Noch-Eigentümer mit dem Markt vor Ort aus, übernimmt er den Verkauf selbst. Auch, wenn der Verkäufer Teil eines großen Netzwerks ist, erhöht sich die Chance auf einen schnellen Erfolg.

Diese Fragen helfen, eine Entscheidung zu treffen

Bevor die Entscheidung fällt, ein Haus mit oder ohne Makler zu verkaufen, stellen sich die folgenden Fragen:

  • Wie sicher bin ich mir beim Wert des Hauses?
  • Habe ich den Überblick über den aktuellen regionalen Immobilienmarkt?
  • Wie viele Käufer erreiche ich mit meinem Angebot?

Auch die Frage, wie lang der Immobilienverkauf dauern darf, wirkt sich auf die Entscheidung aus.

Fazit

Immobilienverkauf mit oder ohne Makler? Die Frage stellt Verkäufer vor eine Herausforderung. Beide Varianten gehen mit Vor- und Nachteilen einher. Die bis zum Verkauf veranschlagte Zeit und die eigenen Erfahrungen nehmen auf die Entscheidung Einfluss.

Verfasst von hajo