Der erste Festivalbesuch – was gibt es zu beachten?

Erstes Festival
Das erste Festival mit Freunden – ein Sommerhighlight | Foto: © 2207918 / adobe stock

Der erste Festivalbesuch bleibt unvergessen. Selbst wenn es tagelang regnet, das Zelt zum improvisierten Liebesnest des Kumpels mutiert und der Hangover am Montagmorgen die Stimmung drückt. Mit ein wenig Vorbereitung, der richtigen Ausrüstung und ein paar wohlgemeinten Tipps kommen Musikfans locker durch die Festivalsaison.

Auswahl des richtigen Festivals

Der erste Festivalbesuch kann überwältigend sein, gerade wenn es sich um ein großes Event wie Rock am Ring oder das Wacken Open Air handelt. Das Festivalgelände ist riesig. Überall sind Menschen und die Musik dröhnt aus allen Richtungen.

Was für den einen elektrisierend wirkt, kann dem anderen schnell zu viel werden. Da hilft eines: Sich langsam herantasten und eine Veranstaltung mit intimer Atmosphäre wählen.

Wie wäre es mit dem „Wilde Möhre“- oder dem „Sound of the Forest“-Festival. Letztendlich kommt es bei der Auswahl des richtigen Festivals auf das Musikgenre an. Stimmen das Line-up und das Renommee der Veranstaltung, nehmen Musikfans hohe Ticketkosten und eine weite Reise in Kauf.

Tipp: Drei bis vier Festivaltage kosten mehrere Hundert Euro. Um den Überblick zu behalten, die Kosten für Ticket, Übernachtung, Verpflegung und Anreise vor der Buchung überschlagen.

Ticketkauf und Anreiseplanung

Hochkarätige Events sind Monate im Voraus ausverkauft. Informieren Sie sich deshalb frühzeitig, ab wann es Tickets gibt. Erhältlich sind diese auf der Website des Veranstalters, über Ticketmaster oder Eventim.

Die Besucherzahlen von Festivals bewegen sich im vier- bis fünfstelligen Bereich. Entsprechend überfüllt sind die öffentlichen Verkehrsmittel und Autobahnen. Buchen Sie frühzeitig, können Sie sich ein günstiges Bahnticket und einen Sitzplatz sichern. Wenn möglich, ein paar Tage eher anreisen und später nach Hause fahren.

In einigen Bezirken verkehren Festival-Shuttle, die Besucher von einem zentralen Sammelplatz aus zum Gelände und zurückbringen. Die Anreise mit dem Auto empfiehlt sich für das volle Festival-Feeling mit viel Gepäck. Fürs Parken berechnen die Veranstalter eine Zusatzgebühr.

Zugang zum Festivalgelände

Um das Festivalgelände zu betreten, benötigen Teilnehmer ein gültiges Ticket und einen Lichtbildausweis. Nach dem Sicherheitscheck tauschen sie das Ticket gegen ein Wristband. Dieses ermöglicht den Zugang zu bestimmten Bereichen und es erlaubt, das Gelände jederzeit erneut zu betreten.

Tipp für den ersten Festivalbesuch: Bei größeren Events nutzen Besucher gegen Aufpreis die Fast Lane, um lange Warteschlangen zu umgehen und das Drehkreuz zügig zu passieren.

Camping oder Tagesbesuch?

Echtes Festivalfeeling kommt nur auf, wenn man rund um die Uhr dabei ist. Wer sein Zelt auf dem Festivalgelände aufschlägt, genießt die Zeit mit Freunden und knüpft neue Kontakte.

Festivalbesucher, die nachts ein kuscheliges Bett und ihre Ruhe brauchen, haben wenig Freude daran. Die Künstler spielen meist bis tief in die Nacht und die Zeltnachbarn feiern bis in die Morgenstunden.

Ein Tagesbesuch hat für wenig lärmerprobte Besucher Vorteile: Tagsüber erleben sie die Konzerte und nachts gehts zurück in die Unterkunft. Jedoch sind die Hotels und Pensionen schnell ausgebucht – und ein kostspieliges Vergnügen.

Daher der Tipp: Frühzeitig ein Zimmer reservieren oder bei Airbnb nach Privatunterkünften suchen.

Die richtige Ausrüstung – Festival-Essentials

Mit einem Erste-Hilfe-Set, Ihrer persönlichen Reiseapotheke und Hygieneartikeln in Reisegröße sind Sie auf alle Eventualitäten vorbereitet. Eine Powerbank speist das Smartphone, damit Sie immer erreichbar bleiben.

Übernachten Sie auf dem Gelände, brauchen Sie ein robustes, regensicheres Zelt nebst Zubehör. Der Schlafsack sollte zur Jahreszeit passen. Eine Isomatte für darunter hält warm und trocken. Und ein Kopfkissen schafft ein Mindestmaß an Komfort. Damit Sie nicht im Dunkeln stehen, spendet eine akkubetriebene Outdoor-Lampe ausreichend Licht.

Ein Faltpavillon gewährt bei Hitze und Dauerregen Unterschlupf. Mit einem Campingtisch und den passenden Klappstühlen verwandelt sich der Unterstand in ein improvisiertes Wohn- und Esszimmer. Ein faltbarer Bollerwagen hilft beim Transport zum Einsatzort.

Verpflegung: Essen, Trinken und Kühlung

Kühles Bier, Würstchen aus dem Glas und Ravioli aus der Dose – so stellen sich zumindest die Besucher des Wacken Open Airs das perfekte Miteinander vor. Wer mehr Muße hat, bringt (sofern erlaubt!) einen Einweggrill und den Campingkocher mit. Camping-Besteck und -Geschirr erleichtern das Verzehren.

Haltbare Lebensmittel wie Obst, Nüsse und Müsliriegel stillen den Hunger zwischendurch. Nicht vergessen: An ausreichend Wasser denken, um die Flüssigkeitsreserven aufzufüllen. In der Kühlbox mit Eis und Kühlakkus bleiben die Drinks bis zu vier Tage lang kalt.

Hygiene und sanitäre Einrichtungen

Bei deinem ersten Festivalbesuch brauchst du dir keine Sorgen wegen der Hygiene zu machen. Auf dem Gelände gibt es mobile Toiletten, Waschstationen und Duschen. Shampoo, Deo, Duschgel und ein Zahnpflege-Set gehören unbedingt ins Festivalgepäck. Handtuch und Flip-Flops nicht vergessen. Sitzauflagen, Desinfektionsmittel und Urinierhilfen machen den Toilettengang hygienischer. Toilettenpapier oder Feuchttücher mitbringen.

Sicherheit und Verhalten auf dem Gelände

Bei den Menschenmassen ist es schwierig, den Überblick zu behalten. Daher ist es ratsam, in der Gruppe zu bleiben. Informieren Sie jemanden, bevor Sie zur Toilette gehen oder das Festivalgelände verlassen. Zudem hilf es, einen festen Platz zu vereinbaren, um einander wiederzufinden.

Smartphone, Bargeld und EC-Karte nahe am Körper zu tragen und auf Wertsachen zu verzichten, verhindert, dass sie jemand stiehlt. Bei einem Not- oder Zwischenfall suchen Sie die Erste-Hilfe-Station auf oder informieren einen Sicherheitsmitarbeiter.

Tipp: Lassen Sie die Finger von offenen Getränken oder Drogen von Fremden.

Zudem ist es nicht anzuraten, sich nachts in dunklen, unbelebten Bereichen aufzuhalten. Gehen sie zu zweit, ist der Weg zur Toilette auf jeden Fall sicherer.

Bei Übergriffen sollten Sie sich sofort bemerkbar machen. Unauffälliger signalisieren Sie dem Personal, dass Sie Hilfe brauchen, mit der Frage: Wo gehts nach Panama?

Kleidung und Wetterschutz

Für den ersten Festivalbesuch brauchen Musikfans bequeme Kleidung und Schuhe. Angebracht sind Textilien, die vor Sonne und Regen schützen: Regenjacke, Kopfbedeckung und Sonnenbrille. Ein paar coole Outfits und passende Accessoires komplettieren den Festivallook.

Ein warmer Pulli oder eine Strickjacke schützt vor dem Frösteln. Denn abends ist es deutlich kühler als tagsüber. Mückenspray und Sonnenschutzlotion aufzutragen, bewahrt vor Insektenstichen und Sonnenbrand.

Fazit

Wer sich ausreichend auf den ersten Festivalbesuch vorbereitet, kann sich entspannt zurücklehnen und die Show genießen. Dafür frühzeitig Tickets bestellen, die Anreise sorgfältig planen und die notwendige Ausrüstung besorgen.

Verfasst von hajo